Auftraggeber: Baudirektion Kanton Zürich
Auftragsart: Einstufiger Projektwettbewerb im offenen Verfahren durch Baudirektion Kanton Zürich
Tragwerksplanung & Parametric Design: Dimitry Demin

Städtebauliche Situation
Der neue Werkhof fügt sich räumlich in die Orthogonalität der angrenzenden und markanten Industriebauten ein. Die geschickte Positionierung des Gebäudekörpers im südöstlichen Teil der Parzelle ermöglicht eine sehr grosszügige Abparzellierung der nordwestlichen Parzelle und lässt daruch Raum für weitere Nutzungen frei.

Minimaler Gebäudestempel
Durch die Stapelung der einzelnen Nutzungen kann wertvolle Parzellenfläche eingespart werden. Für ein identisches Raumprogramm wird auf der gleichen Grundfläche bis zu einem Viertel weniger Fläche beansprucht! Zusätzlich ergibt sich dadurch eine kompaktere Gebäudehüllzahl.

Funktionalität durch optimale Betriebsabläufe
Die funktionellen Anforderungen der einzelnen Raumgruppen werden konsequent eingehalten. Es wurde darauf geachtet, dass Insbesondere von der Werkstatt alle Werkräume direkt erreichbar sind. Somit entsteht ein auf die betrieblichen Anforderungen optimal zugeschnittener Arbeitskreislauf. Die Diensträume befinden sich im Obergeschoss. Kurze Betriebswege und eine Aussicht über das Dach des Werkhofs bis zum Wald hin bieten einen attraktiven Arbeitsplatz.

Wirtschaftlichkeit durch Gleichgewicht in Konstruktion
Die konstruktive Realisierung verbindet die ästhetischen Ambitionen mit den ökonomischen Anforderungen hinsichtlich Erstellungs- und Unterhaltskosten. Die wirtschaftlichen Vorteile von baubiologisch einwandfreien Materialien und Oberflächen fügen sich zusammen:

  • Gezielte Systemtrennung bei Vorfabrikation, bauteilspezifischem Unterhalt und Flexibilität
  • Fassaden mit minimalem Aufrechterhaltungsaufwand
  • Nutzung von nachwachsenden Rohstoffen
  • Nutzungszonierung mit Rücksicht auf beheizte Räume

Betrieb und Unterhalt
Die zweckmässige Anordnung des Raumprogramms, ermöglichet einen kostengünstigen Betrieb, der jederzeit einer sich ändernden Nutzung angepasst werden kann. Kurze Ver- und Entsorgungswege ermöglichen einen ganzjährig wirtschaftlichen Betrieb.

Energie und Ökologie

  • Thermische Behaglichkeit durch optimale Gebäudehülle, Sonnenschutz wo notwendig, ausreichend Speichermasse und Nachtauskühlung.
  • Visuelle Beruhigung durch gute natürliche Belichtung (Fenster ohne Stürze, Oblichter im Gemeinschaftsbereich, Nordlicht in Werkhalle), inneren Blendschutz (wo nötig) Aussenbezüge und klare Raumfolgen.
  • Die Möglichkeit selber Fenster zu öffnen, erhöht den olfaktorischen Komfort durch garantierten Luftaustausch.
    Akustischer Komfort durch passende Konstruktionsaufbauten und schallabsorbierenden Flächen.
  • Baubiologischer Komfort durch bauökologisch einwandfreie Baustoffe. Lösemittelfreie Oberflächenbehandlungen und feuchteregulierende Materialien wie Holz.

Erweiterungsoption
Aus der räumlichen Konstruktion lässt sich die Halle beliebig vergrössern. Eine Erweiterung von 150m2 kann durch die Skalierung der Tragstruktur jederzeit ohne grossen Aufwand realisiert werden.

Bilckbezüge
Das in der Gestaltung flexible Faltwerk ermöglich kontrolliere Erhöhungen. Dies wird genutzt um Punktuell Öffnungen in Form einer Dachüberhöhung zu generieren. Dadurch können Sichtbezüge von der Terrasse direkt in die Werkhalle erzeugt werden.

BIM und parametrische Entwerfen
Der gesamte Entwurf verfolgt die Philosophie der BIM-Planung. Über parametrische Entwurf-Tools konnte das Faltwerk in Bezug zum Gebäude generiert beziehungsweise entworfen werden. Eine Daten-Kontrolle über das gesamte Projekt ist somit jederzeit möglich. Das Projekt ist von Anfang an BIM-ready konzipiert.

Statisches Konzept
Das Faltflächendach stellt die räumliche Konstruktion aus ebenen Einzelflächen dar. Die Flächen sind zueinander geneigt und längs ihrer gemeinsamen Kante miteinander verbunden, wodurch eine Biegesteifigkeit erzeugt wird. Diese können auf Biegung, Druck und Zug beansprucht werden. Als Baustoffe kommen innovative Holzverbindungen zur Ausführung. (Beispiele durch innovative Projekte u.a. Centre Pompidou-Metz wurden bereits realisiert). Die Lasten werden vom integrierten Balken in den Faltflächen gesammelt und durch die Kräfteumleitung über die Stützen abgeleitet.

Sonnenenergie
Die Gebäudeachse verläuft von Südwest nach Nordost welche nicht die optimale Ausrichtung für Sonnenpaneele ist. Doch Dank dem Faltwerk werden einzelne Dachflächen direkt nach Süden ausgerichtet. Diese Tatsache bietet somit die optimale Positionierung für Solarpaneele.

Nordlicht
Die zweite Hälfte der Dachflächen werden über das Faltwerk nach Norden ausgerichtet. Dieser Umstand wird genutzt um die Werkhalle mit natürlichem Licht zu beleuchten ohne Risiko, durch die Wärmestrahlung, die Halle aufzuheizen.

Falttragwerk
Referenzbild für das Falttagwerk ausgehend von Origami.